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Namaste! Ich bin angekommen

Wo fange ich an? Gerade mal zwei Tage bin ich hier und könnte schon Bände schreiben über diese verrückte Stadt. Die Eindrücke sind so zahlreich, so intensiv, dass ich gar nicht weiß, was ich zuerst erzählen soll. Deshalb das Ganze am besten chronologisch.

Ankunft in Mumbai

Die Ankunft hier in Mumbai hat super geklappt, auch wenn die Einreise doch recht bürokratisch zugeht. In Delhi gelandet, bei der Passkontrolle, wusste ich manchmal nicht so recht, ob der Herr vor mir nur nett plaudern will oder mich ausfragt, was ich in Indien so vorhabe (von wegen Terrororganisation gründen oder sowas). Der Gute lächelte nämlich sehr freundlich, war durchaus hilfsbereit, aber bohrte immer wieder nach, welchen Zweck denn nun mein Aufenthalt habe und warum ich gleich ganze drei Monate bleiben will. Nun ja, ich bin ja reingekommen.

Mumbai
Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel: Ausblick auf die Slums der Stadt

Erste Eindrücke

In Mumbai am Flughafen ging es auch ganz flott. Meine pralle Tasche kam nach wenigen Minuten vom Band und gleich draußen entdeckte ich einen Herrn, der ein Schild mit meinem Namen und den des Hotels hochhielt. Freundlich war er nicht unbedingt, mich zu grüßen hielt er nicht für nötig. Aber schon im Flugzeug hatte ich gemerkt, dass Inder keinen Preis in Puncto Freundlichkeit gewinnen werden. 

Die Taxifahrt selbst war dafür in mehrerlei Hinsicht spektakulär. Dass es für mich einen Gurt gibt, hatte ich zwar eh nicht erwartet, aber so durchgeschaukelt zu werden, davon wusste ich nichts. Schon innerhalb der ersten fünf Minuten war ich baff. Diese Verantwortungslosigkeit und Leichtsinnigkeit! Auf dem Roller mit zwei Personen, die beide auf dem Smartphone rumwischen während der Fahrt; Männer, die in kleinen Transportern hinten auf der Ladefläche liegen und schlafen; Menschen, die über eine mehrspurige Straße hinweglaufen als würden sie durch den Teutoburger Wald spazieren… Eigentlich müssten die Straßen mit Leichen von Verkehrsopfern gepflastert sein.

Mumbai
Blick aus dem Taxi: Man bzw. frau fährt locker seitlich sitzend bei hohen Geschwindigkeiten mit.

Einchecken

So, dann das Hotel. Erster Eindruck: Oh Gott! Soll ich umdrehen und schnell was anderes suchen? Der Rezeptionist war hochgradig verpeilt (wie konnte er bei dem Chaos nur wissen, dass ich heute komme und bis wann ich gebucht habe?). Naja. Ich wurde dann zu meinem Zimmer gebracht, das in einem Gebäude auf der anderen Straßenseite lag. Mit einem Gitterfahrstuhl, den ich nur noch aus schwarz-weiß Filmen kennen, ist dann ein Typ mit mir in den dritten Stock gefahren (den ich allein lieber per Treppe erklimme). Merkwürdige Gänge, noch merkwürdigere Gerüche. Dann das Zimmer: Schlicht wäre übertrieben. Gut, es ist halbwegs sauber. Also für indische Verhältnisse sicherlich (von den Flecken auf den Bett möchte ich nicht sprechen). Alles in allem war es dann aber okay und ich habe mich ganz fix mit den Umständen arrangiert.

Mumbai
Ich wusele mich zu Fuß so durch die Straßen von Mumbai.

Trubel auf dem Colaba Causeway

Kurz darauf bin ich dann den Colaba Causeway (Einkaufsmeile) entlang geschlendert. Unfassbar, was hier los ist. Menschen drängeln sich aneinander vorbei, von jeder Seite will jeder seine Ware an den Mann und die Frau bringen. Das können Geschäfte mit einen festen Laden sein, ein einfacher Stand auf dem Gehweg oder einfach jemand, der seinen ganzen Körper mit seiner Ware behängt und dann als wandelnder Laden rumläuft. Die Verkäufer wollen einem alles andrehen: Kleidung, Schmuck, Kunsthandwerk und: Trommeln. Warum Trommeln? „Need a bongo?“ No! Was soll ich den mit einer Trommel als Tourist? Das ist mir nicht ganz schlüssig.

Mumbai Coloba Causeway
Auf dem Colaba Causeway lasse ich mich einfach von der Masse mitschieben.
Mumbai Coloba Causeway
Ganz schön was los hier!

Beobachten und Staunen

Erste Fotos sind auf meinem Streifzug natürlich auch entstanden. Eigentlich gibt es hier an jeder Ecke Motive und Augenblicke, die man festhalten möchte. Erschreckende Bilder gibt es auch: Kinder, die halbnackt gekrümmt auf der Straße oder dem Bordstein liegen und dort schlafen, während sie von Fliegen, streunernden Hunden und jede Menge Müll umgeben sind. Vom Lärm mal ganz zu schweigen. Bettler, Krüppel, Arme, Reiche, Frauen komplett verhüllt oder in High Heels. Ein Gewusel und Getummel, sowas habe ich definitiv noch nie erlebt. Beeindruckend auch ein Baugerüst um ein Haus: Statt Stahl werden einfach ein paar Bambushölzer zusammengebunden, und das dann meterhoch. So viel nochmal zum Punkt Leichen!

Mumbai Straßenleben
Leben mitten auf der Straße. Ein alltäglicher Anblick hier.

Ich liebe Mumbai jetzt schon

Der erste Tag war also sehr spannend. Trotz Lärm, Dreck, Gestank und maximalen Kulturunterschieden – einfach super! Mittlerweile (heute ist erst der zweite Tag) lebe ich bei einer indischen Familie. Das ist nur eine Übergangslösung bis ich in mein Zimmer in einer anderen Wohnung kann, aber dazu dann beim nächsten Mal mehr. Ich verrate nur schon mal: Das kann noch heiter werden.

3 Gedanken zu „Namaste! Ich bin angekommen“

  1. Hei Du liebe Reisende,
    das hört sich ja spannend und intensiv an.
    Ich bin gespannt auf Deine nächsten Impressionen.
    Lass es Dir super gut gehen und halt die Ohren steif.
    Es grüsst und drückert Dich
    Mari

  2. Hei Janina, das hört sich alles sehr spannend an.
    Halt die Augen offen, schau mit den Augen eines Kindes und
    schreib Dir viel auf.
    Meine stärksten Anfangseindrücke in Iran hatte ich über Geräusche!
    Ist das in Indien auch so?
    Wegen des Zimmers verlier nicht den Mut! wir wünschen Dir viel Glück und Erfolg!!
    Wir denken viel an Dich!!
    LG
    H+M

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