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Kakerlaken in Manado und Fische um Bunaken

Unser Indonesien-Abenteuer fing mit den Orang-Utans in Kalimantan ja schon extrem geil an – es ging aber auch noch richtig gut weiter mit vielen kleinen Highlights und besonderen Momenten. Nach Kalimantan hatten wir noch über drei Wochen Zeit um Sulawesi zu erkunden! 

Unser erstes Ziel auf Sulawesi ist Bunaken, um hier endlich wieder schnorcheln gehen zu können. Nachdem wir schon so viel Gutes über Bunaken und die Schnorchel-Spots hier gehört und gelesen haben, sind wir voller Vorfreude darauf hier ins Wasser zu springen. Aber, was soll sich sagen? Auf die Euphorie folgte ein klein wenig Ernüchterung…

Manado bei Nacht
Blick von unseren Hotel am Abend: Unter unseren Balkon ein Stand, an dem Fisch verkauft wird.
Hafen von Manado
Gleiches Fenster, andere Blickrichtung. Der Hafen von Manado. Sieht von hier sogar ganz hübsch aus.
Public Boat Manado-Bunaken
Auf dem Public Boat. Es fährt erst los, wenn es voll ist. Was nicht schwer ist, denn auf die Insel muss einiges.

Erster Eindruck Bunaken? Wie idyllisch!

Bei strahlendem Sonnenschein kommen wir auf Bunaken an. Wir springen vom Boot ins knietiefe Wasser, stemmen unsere Rucksäcke auf den Rücken und laufen los. Der Weg zur Unterkunft ist einfach, es gibt quasi nur einen Weg. Wir freuen uns über die kleinen Ferkel, die unseren Weg passieren, genießen das dichte Blattwerk um uns und freuen uns über ein schönes Bungalow, das zwar nur abends Strom hat, aber mitten im Grünen liegt. Vor unserer Tür liegt ein kleiner Strand, nur Meerblick ist trotzdem nicht, denn Bunaken ist nahezu komplett von Mangroven umgeben. Aber das ist ja nicht schlimm, das wussten wir schließlich vorher.

Bunaken
Die „Straße“, die um die ganze Insel führt. Vom Hafen aus laufen wir bis zu unserer Unterkunft durch dichtes Grün.
Mangroven von Bunaken
Ganz Bunaken ist von Mangroven umgeben. Meerblick also mal anders.

Schnorcheln am Hausriff und um die Insel

Unsere Unterkunft soll ein hübsches Hausriff haben. Also waten wir gleich nach der Ankunft vorsichtig durch den kleinen Weg, der durch die Mangroven geschlagen wurde, um zum Riff raus zu schwimmen. Die Strömung ist gerade noch okay (immer meine größte Sorge), aber trotzdem ist unser erstes Schnorchelerlebnis nicht so der Kracher. Die Korallen sind in einem nicht allzu guten Zustand und selbst an der Riffkante ist nicht so viel los. Naja gut. Dann halt morgen ein anderer Spot.

Am nächsten Tag begleiten wir ein Paar aus Schweden, die für einen Tauchkurs hier sind, auf ihrem Boot. Während die beiden mit dem Tauchlehrer tauchen gehen, können wir in der Nähe schnorcheln, was super ist. Mit dem Boot kommen wir an Spots, die wir sonst nicht unbedingt erreichen würden. Der erste Spot ist allerdings eine herbe Enttäuschung: Alles unter uns ist kaputt und grau. Um uns herum sind noch ein paar andere Boote, vor allem mit lokalen Touristen. Da die nicht schwimmen können, halten sie sich alle an einer Art Floß fest, das von zwei Guides gezogen wird. Trotzdem bringen sie es fertig, auf den Korallen rumzulaufen. Als sie dann noch anfangen, die Fische mit Keksen zu füttern und die Plastikpackung dann einfach im Meer zu entsorgen, ist das Bild leider perfekt: Manche Touristen tragen hier maßgeblich zur Zerstörung der Riffe bei.

Am nächsten Spot werden wir dann aber schon glücklicher. Rund um Turtle City gibt es mehr Fische zu sehen und tatsächlich auch Schildkröten! Der Spot verdient also seinen Namen.

Schnorcheln vor Bunaken
Den Fischen ganz nah.

Ramadan im Dorf und Stille im Dschungel

Weil das Wasser gerade zu flach war, um gut rausschwimmen zu können, sind wir ins Dorf gelaufen, wo gerade noch das Ende vom Ramadan lautstark und interessant gefeiert wurde. Auf einem kleinen Platz schäpperte Technomusik aus überdimensionalen Boxen und eine Menschenmenge feuerte einen kleinen Jungen an. Der versuchte nämlich mit bloßen Händen an einem eingeölten Palmenbaumstamm hochzuklettern, um oben an einem Ring befestigte Süßigkeiten zu ergattern. Danach probierten es die Frauen, die natürlich nicht mehr ganz so gelenkig wie ein 8-jähriger da hoch kamen. Auf jeden Fall ein krasses Spektakel, bei dem wir gerne eine Weile zugeguckt haben, bevor uns die Musik zu anstrengend wurde.

Ramadan auf Bunaken
Ein Junge beim Erklimmen des öligen „Süßigkeiten-Baums“.
Ramadan auf Bunaken
Ziemlich grimmiger Blick dafür, dass er gerade viel Süßes vom Baum geholt hat.

Das Gegenteil erfährt man, wenn man das Dorf verlässt und immer weiter Richtung Norden läuft. Links und rechts vom Weg nur Palmen, hin und wieder ein Haus und die ein oder andere Kuh, die mal vorbeikommt.

Bunaken Dschungel
Inselspaziergang: Verlaufen kann man sich nicht, es gibt eigentlich nur einen Weg.

Vielleicht wird Bunaken etwas überbewertet – zumindest für Schnorchler

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass unsere Erwartungshaltung so unfassbar hoch war oder Bunaken sich einfach in letzter Zeit rasend schnell verändert hat. Wir waren ein wenig enttäuscht, obwohl wir es natürlich auch schön fanden. Die Insel selbst ist total toll mit ihrem Dschungel und dem hübschen Dorf, aber für Schnorchler gibt es sicherlich bessere Spots in Indonesien. Die Taucher, die wir kennengelernt haben, waren aber allesamt ziemlich zufrieden, aber in der Tiefe sind die Korallen ja auch in einem guten Zustand. Da es auch länger schon sehr heiß war, gab es auch noch eine ordentliche Korallenbleiche. Gepaart mit trampeligen Touris (vor allem Tagestouristen aus Manado), die immer mehr hierher strömen, ist das natürlich eine verheerende Kombi. Hoffentlich steigt bei den Locals und verantwortlichen Tauchschulen vor Ort das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit diesem Naturschatz!

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