Halbzeit auf unserem Marokko Roadtrip. Nach der Sahara stehen Schluchten und Oasen auf dem Roadtrip Menü.
Tamnougalt
Erster Stopp: das Paradies. Tamnougalt ist eine Klischee-Oase wie aus dem Bilderbuch. Wir sind von der ersten Minute an begeistert. Vielleicht sind wir auch nur so euphorisch, weil unser Gastgeber uns das beste Berber-Omlette der Welt serviert (das wir in seinem tollen Garten essen) oder weil die grünen Palmen und zwitschernden Vögel nach ein paar Tagen Wüste so besonders erscheinen. Wie auch immer: Tamnougalt ist ein ruhiges, friedliches Plätzchen mit ganz viel Grün drum herum. Hier muss man sich einfach wohl fühlen.
Nach dem weltbesten Berber-Omlette geht´s mal wieder zum Kasbah-Gucken raus. Einen Guide wollen wir eigentlich nicht, aber klar: natürlich schafft es wieder einer, sich uns aufzuschwatzen. Die Tour mit ihm durch die Kasbah des Caids ist tatsächlich aber sehr nett und ziemlich ausführlich. Trotzdem laufen wir Teile des Weges nach dem geführten Rundgang nochmal allein ab. Schon deshalb, um mal in Ruhe Fotos machen zu können und die umliegende Oase so richtig zu genießen.
Bevor die Sonne untergeht, schlendern wir noch einen kleinen Berg zu einer weiteren, stark verfallenen Kasbah hoch. Leben tut hier keiner mehr. Die Graffitis an den Wänden und der Müll von Colaflaschen und Co. lassen aber vermuten, das hier regelmäßig abgehangen wird.
Am nächsten Tag geht weiter zum vorletzten Ziel der Reise – nach Tinehir, wo u.a. auch die berühmte Todra Schlucht liegt. Wie passend, dass die Dades Schlucht auf dem Weg liegt.
Die Dades Schlucht
Für einen Abstecher zur Dades Schlucht weichen wir beim Ort Boumalne Dadès kurz vom direkten Weg nach Tinehir ab. Und der Umweg lohnt sich: Die Dades Schlucht ist superschön und besonders der Ausblick von einem der höchsten Punkte auf die kurvigen Straßen sind definitiv die Reise wert.
Die Todra Schlucht
Sorry, Todra Schlucht – gegen die tollen Kurven und Ausblicke der Dades Schlucht kannst du nicht anstinken. Ok, nett ist es hier auch, vor allem, wenn man mit dem Auto da ist und beliebig weiter fahren kann. Die eigentliche Schlucht, vor allem die Engstelle, kann uns allerdings nicht besonders beeindrucken. Schuld sind nicht nur die vielen Besucher, die Souvenirstände und die Kids, die sich uns mit Basteleien aufdrängen wollen. Die Schlucht haut uns einfach nicht um. Punkt. Das ist aber gar nicht schlimm. Es kann einem ja nicht immer alles supergut gefallen. Da es eh noch früher Morgen ist, fahren wir einfach durch die Schlucht und folgen der Straße ohne Ziel. So kriegt man auch sehr gut einen Tag rum :-).
Der nächste Tag soll eigentlich ein Wandertag werden. Klappt aber nicht. Beziehungsweise gewinnt die Hitze den Kampf gegen unsere Wander-Motivation. Die Sonne brennt nämlich ganz schön. Es wird also ein total entspannter Tag mit Lesen, Spaziergang durch die kleine Oase direkt an unserer Unterkunft und wie immer üppigem Tajine-Mahl zum Abend. Ein Tag Urlaub im Urlaub ist ja auch nicht verkehrt :-).
Schmuckloses Midelt
Bevor es nach Fez geht, verbringen wir eine Nacht in Midelt. Nicht, weil man Midelt unbedingt gesehen haben muss, sondern weil wir von Tinehir aus nicht durchfahren wollen. Die marokkanischen Landstraßen ziehen sich ja doch ganz schön.[
Midelt ist eigentlich ziemlich langweilig. Erstaunlich aufgeräumt. Wenig chaotisch. Es besteht keinerlei Ähnlichkeit zum wuseligen Treiben in Marrakesch. Wir schlendern also ziellos durch die Straßen und hoffen auf ein schönes Café. Leider Fehlanzeige. Also Cafés gibt es schon, aber so richtig schön ist es nicht. Außerdem fängt es nachmittags an zu regnen. Da wir aber eh nicht viel vor haben, ist uns das ziemlich egal. Wir freuen uns eher für die Midelter, die sich über Regen im April sehr freuen, wie uns der Kellner mitteilt.