Vier Wochen Indonesien gehen zu Ende, morgen um diese Zeit landen wir schon in Singapur und tauschen Meer, grüne Berge und Schnorcheln gegen architektonischen Größenwahn und Stadtbummel. Zeit für einen Rückblick unserer Tage auf Bali.
Rückblick Bali
Die letzten elf Tage haben wir auf Bali verbracht. Mmh…ich hatte es ja schon angedeutet nach unseren Erfahrungen zu Beginn des Indonesien-Kapitels: Irgendwie gefällt es mir nicht so richtig. Das heißt aber nicht, dass wir hier keinen Spaß hatten! Wir haben doch noch ein paar richtig schöne Ecken gefunden.
Schnorchelei
Von Gili Air sind wir mit dem Speedboot (jeder, der damit schon mal gefahren ist, weiß, dass wir Glück hatten das ohne Gehirnerschütterung zu überstehen) in den Osten Balis übergesetzt (oder übergeflogen).
In Jemeluk an der Amed-Küste konnten wir direkt von unserer Terrasse aus ins Meer hüpfen und schnorcheln. Ziemlich genial, wie viele bunte Fische sich da um uns tummelten. Einige haben uns immer verfolgt und sind in unserem Windschatten (oder wie nennt man das Unterwasser?) geschwommen. War anfangs irgendwie unheimlich, später fanden wir es dann witzig.
Ein Schnorchel-Highlight war ein Ausflug nach Tulamben, wo vor der Küste das US-amerikanische Wrack Liberty liegt. Man kann direkt über dem zerbrochenen Frachter schwimmen und die Fische beobachten, die darin Schutz suchen. Richtig cool war aber, dass wir im nahe gelegenen Korallengarten unseren ersten Hai gesehen haben! Ein kleiner, gerade mal ein Meter großer, Blacktip-Riffhai (die sind ungefährlich, ist aber trotzdem aufregend).
Ab auf den Roller und die Insel entdecken
Wir sind aber nicht nur unter Wasser aktiv gewesen. Mit dem Roller ging´s mal wieder rund: Wir haben so einen ganzen Teil Ostbalis gesehen. Wasserpaläste, neugierige Blicke und tolle Landschaften inklusive Regenguss sind uns hier begegnet.
Lovina: zwei Tage, die wir gerne ausgelassen hätten
Von Amed aus ging´s dann Lovina – was man sich hätte sparen können. Lovina liegt im Norden und soll angeblich hübsche Strände haben. Pah! Die Fotos der Reiseführer lügen! Ein schmaler Streifen, der wie üblich zugemüllt ist. Die Pauschaltouristen hier stört´s wohl nicht. Die liegen in ihren Bintang-Bali-T-Shirts nur in ihren Pool-Anlagen und bringen es tatsächlich fertig bei einem Essen, dass nur 1,20 Euro kostet nur die Hälfte zu zahlen, weil der Fisch wohl zu klein war…
Dazu noch eine grauselige Delfin-Tour, bei der mindestens 65 Boote dem Schwarm hinterjagen, sobald er an der Oberfläche auftaucht (wir haben uns geschämt Teil davon zu sein) sowie die beschissenste Unterkunft die wir je hatten: Die Hotelmanagerin war ganze fünf Minuten freundlich. Nach dem Einchecken verwandelte sie sich in eine gierige Tour-Verkäuferin, die es echt fertig brachte uns eine Schnorcheltour für 80 Euro/p.P. verkaufen zu wollen, die nach unserem Zögern immer billiger wurde (am Ende war sie dann bei 35 Euro).
Wir haben die Tour dann direkt beim Tauchunternehmen für 18 Euro gebucht. (Verhandeln ist ja normal hier, aber das war einfach nur unverschämt.) Der Trip ging nach Menjangan Island – das Schnorchelziel auf Bali. Angeblich. Wir waren nur durchschnittlich begeistert (der Komodo National Marine Park hat uns versaut) und ich habe Quallenstiche davon getragen, die mich drei Tage in den Wahnsinn getrieben haben. Aber wir konnten uns eine Kamera leihen und mal ein paar Bilder knipsen:
Pemuteran: mal schön, mal hässlich
Die dritte Station auf Bali war Pemuteran, im Westen Balis. Zuerst hat uns das Wetter im Stich gelassen, aber dann wurde es nochmal richtig gut und wir konnten das erste Mal auf Bali zwei Strandtage genießen. Der Strand ist kein Traumstrand. Das liegt nicht am schwarzen Sand, sondern daran, dass bei schlechtem Wetter wieder der übliche Müll angespült wird, inklusive Hühnerkadaver (ein gerupftes ohne Kopf und ein noch vollständiges). Aber bei schönem Wetter durchaus gut, wenn man sich vor die gesäuberten Strandabschnitte der Resorts legt.
Er Tarzan, sie Janina
Richtig toll war unser Tag im Regenwald im Barat Nationalpark. Zu zweit sind wir mit unserem Guide Iwan los. Erst in halsbrecherischer Tour mit dem Roller den Berg hoch durch üppiges Gebüsch. Ich saß hinten und habe mich innerlich totgelacht. Der Weg war keineswegs geeignet mit einem Roller befahren zu werden (mal abgesehen davon, wie bescheuert es ist, sich motorisiert durch den Dschungel zu bewegen). Spaß hat´s trotzdem gemacht, auch wenn wir ein paar Mal mit dem Roller weggerutscht sind und ich nun ein bißchen vermackelte Beine habe. Oben angekommen sind wir dann drei Stunden durch den Regenwald und Iwan hat uns alles Mögliche zur Tier- und Pflanzenwelt erzählt. Ehsan hat sich im Tarzan-Stil an einer Liane schwingen lassen und sich beim Hiking das ein oder andere Mal auf die Klappe gelegt 🙂 . Es war aber auch echt anspruchsvoll. Iwan ist vorgerannt und wir hinterher. Man darf nur mit Guide in den Nationalpark, was aber auch gut ist. Wir hätten die Wege eh nicht gefunden, da es wirklich ein Dschungel wie im Bilderbuch war. War manchmal mehr Klettern als Trecking.
Gast im Tempel
Sehr schön in Erinnerung bleiben uns auch hier die Tempelbesuche. Im Melanting Tempel haben wir wohl eine recht großzügige Spende hinterlassen, was den Tempel-„Aufseher“ dazu brachte uns eine ausführliche Tour zu geben. Er hörte gar nicht mehr auf zu reden und war auch ganz versessen darauf uns zu fotografieren. Die Bilder sind etwas schief, aber eine schöne Erinnerung 🙂 . Außerdem können wir nun mehrere Sachen deuten, die uns hier schon öfters aufgefallen sind, deren Sinn uns aber nicht klar war.
Unser Fazit
Tja, Bali hat also auch schöne Seiten. Dennoch werden wir wohl nicht wieder herkommen. Flores und Lombok (und selbst Gili Air) haben einfach mehr überzeugt. Balis Küsten sind nur toll, wenn man surft oder schnorchelt. Das ständige angelabert werden, ob man irgendwelche Souvenirs kaufen oder Touren buchen will, nervt total. Das ist uns auf den anderen Inseln nicht passiert. Selbst die kleinen Kiddies rufen „Money, money“, wenn man an ihnen vorbeifährt. Der Massentourismus hat hier schon ziemlich viel kaputt gemacht. Im Landesinneren war es dafür teilweise sehr hübsch – was man aber auch nur sieht, wenn man selbst herum fährt (oder halt für mehr Geld einen Wagen mit Fahrer mietet). Wir sind froh, dass wir es gewagt haben uns immer wieder einen Roller zu mieten und über die Dörfer zu tuckern. Die Kommunikation mit den Locals war immer wieder witzig, wenn es darum ging Benzin zu kaufen oder nach dem Weg zu fragen.
Nun geht´s wie gesagt nach Singapur. Ein bißchen Großstadtgeruch einatmen und: Ehsan´s 30. feiern! 🙂
Hallo Ihr Lieben,
der Bericht war mal wieder eine schöne Freude. Super Bilder, besonders die von unter Wasser. Den schönen Taucher werden wir uns wohl aufhängen!
Das letzte Bild hat uns wirklich Spass gemacht.
Wir reisen mit, durch den tollen Bericht.
Lasst es Euch gut gehen.
h+m+m